Als Autorin und Showrunnerin Marianne Wendt im vergangenen Jahr ihr neuestes Werk am Zurich Film Festival vorstellte, konnte sie den Erfolg kaum erahnen, den sie damit haben würde. In den Hauptrollen Julian Koechlin und Rachel Braunschweig dreht sich «Neumatt» um den Kampf des schwulen Unternehmensberaters Michi Wyss (gespielt von Koechlin), der nach einem Schicksalsschlag den elterlichen Hof übernehmen muss.
Und wie sich herausstellte, liebte das Schweizer Publikum diese Adaption der klassischen Geschichte von der Rückkehr des verlorenen Sohnes in der modernen ländlichen Schweiz. Sobald die acht Episoden dieses Familiendramas auf SRF1 ausgestrahlt wurden und auf Play Suisse verfügbar waren, erreichten sie Spitzenwerte. So sehr, dass jede einzelne von ihnen von durchschnittlich 530’000 Zuschauern im ersten Fernsehprogramm des Schweizer Radios und Fernsehens gesehen wurde.
Der Erfolg war sogar so groß, dass der Streaming-Riese Netflix bald Interesse an der Serie zeigte. So kaufte das nordamerikanische Unternehmen die Streaming-Rechte an «Neumatt» und veröffentlichte die Serie noch diesen Monat weltweit. Es ist die erste Schweizer Serie, die der Streaming-Riese in grossem Stil veröffentlicht: In nicht weniger als 190 Ländern und 30 Sprachen.
Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass Netflix Interesse an den audiovisuellen Erzählungen der Schweiz zeigt: Letztes Jahr kündigte es die Produktion des Films «Early Birds» an, der von einem Schweizer Team geschrieben und inszeniert wurde.
Dank des unerwarteten Erfolges dieser ersten Staffel ist bereits eine zweite in Arbeit. Die Fortsetzung der Geschichte von Michi Wyss wird in Uster ZH gedreht, wo auch die erste Staffel gedreht wurde. Regie führen Andrea Staka und Christian Johannes Koch und die Premiere ist für Ende Februar 2023 geplant.