Die Nachfrage im internationalen Nachtzugverkehr ist in den letzten zwei Jahren – vor allem seit Corona – hält weiter an. Allein in der Schweiz stieg die Zahl der Fahrgäste in Nachtzügen von 2019 auf 2020 um mehr als 25 Prozent. Diesem Trend folgend, haben die SBB und die Österreichischen Bundesbahnen Ende 2020 eine Kooperationsvereinbarung zum Ausbau des Nachtzugangebots in Europa geschlossen. Konkret ist eine Ausweitung des Nightjet-Netzes aus der Schweiz auf zehn Linien und 25 Destinationen geplant.
Die ÖBB betreiben bereits das größte Nachtzugnetz in Europa und es wird immer größer: Vor ein paar Wochen haben wir bereits über die Wiederaufnahme der Strecke Zürich-Amsterdam berichtet. Nun wollen die beiden Bahngesellschaften eine Verbindung wieder aufnehmen, die vor rund einem Jahrzehnt eingestellt wurde: die von Zürich nach Rom. Sie wird über Bern, Brig und Domodossola in die Ewige Stadt führen und soll im Dezember dieses Jahres starten – ein genaues Datum wurde allerdings noch nicht bekannt gegeben.
In jedem Fall würde die Strecke zum Ziel der ÖBB und der SBB, mehr Fahrten auf die Schiene zu verlagern und damit zur Verringerung der CO₂-Emissionen im Reiseverkehr beizutragen, passen. Um dieses Ziel zu erreichen, investieren die ÖBB auch in neues Rollmaterial. Die neuen Nachtzugkompositionen werden schrittweise in Betrieb genommen – der Großteil der Zugflotte besteht aber noch aus den klassischen Nightjet-Wagen.
Luxus für jedes Budget
Das heißt aber keineswegs, dass diese Waggons nicht komfortabel sind. Egal, ob ihr euer Geld für den Aufenthalt in der Ewigen Stadt sparen oder mit allem Luxus reisen wollt: An Bord ist Platz für alle. Ihr könnt euch für einen gewöhnlichen Zugsitz – viel bequemer als ein Bus, aber nicht unbedingt zum Schlafen geeignet – oder euch für den Komfort eines Bettes entscheiden. Zum einen gibt es die Liegewagen: ein Gemeinschaftsabteil mit vier bis sechs Etagenbetten. Hier erhaltet ihr ein Mineralwasser und ein kleines Frühstück. Die Wasch- und Toilettenräume werden mit dem Rest des Wagens geteilt.
Die Schlafwagen bieten jedoch ein edles Hotelerlebnis. Jedes Abteil verfügt über ein eigenes Bad mit Waschbecken, Dusche und WC. Die Reisenden erhalten hier zudem ein Willkommenspaket und ein reichhaltiges Frühstück, das sie am Vorabend von der Menükarte auswählen können. Es wird dann am nächsten Morgen im Abteil serviert.
Zudem ist eine Strecke von Zürich über Bern, Lausanne und Genf nach Barcelona in Planung, die im Dezember 2024 starten soll.