Die Schweiz wird immer fitter. Wenn nicht ihr, dann hat wahrscheinlich ein Bekannter von euch in den letzten Jahren sicherlich angefangen, Sport zu treiben. Und dieser Sport ist wahrscheinlich auch Wandern. Das zumindest geht aus der kürzlich veröffentlichten Zusatzauswertung der Studie Sport Schweiz 2020 hervor.
Wie das Bundesamt für Sport (Baspo) vor ein paar Wochen bekannt gab, ist der Anteil der wandernden Bevölkerung in nur sechs Jahren um 12,6 Prozentpunkte auf stolze 56,9 Prozent gestiegen. Und das sind noch nicht einmal die schockierendsten Daten.
Eine immer sportlichere Bevölkerung
Sport Schweiz ist eine alle sechs Jahre vom Baspo veröffentlichte Studie, die die sportliche Aktivität der Schweizer Wohnbevölkerung analysiert, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Die letzte Ausgabe erschien im vergangenen Jahr und zeigt Daten für das Jahr 2020.
Die wichtigste Erkenntnis war, dass die Schweizerinnen und Schweizer mehr Sport treiben als je zuvor: Die Hälfte der Befragten bezeichnet sich als aktive oder als sehr aktive Sportlerinnen und Sportler. Zudem erfüllen rund 80 Prozent der in der Schweiz lebenden Erwachsenen die aktuellen Empfehlungen für körperliche Aktivität – damit ist die Schweiz eines der sportlichsten Länder in ganz Europa.
Diese starke Zunahme ist vor allem auf Frauen und Personen in der zweiten Lebenshälfte zurückzuführen. Gemäss der Studie treiben die Schweizerinnen heute praktisch gleich viel Sport wie die Männer – wenn auch je nach Lebensphase in unterschiedlichem Ausmass.
Was die ausgeübten Sportarten betrifft, so sind die beliebtesten – wenig überraschend – diejenigen, die auch in der Schweiz am traditionellsten sind: Das heisst: Wandern, Radfahren, Schwimmen, Skifahren und Joggen. Andere Sportarten wie Krafttraining, Yoga und Tanzen haben zwar ebenfalls stark an Beliebtheit gewonnen, kommen aber nicht annähernd an die erstgenannten heran. Das wurde noch deutlicher, als die Zusatzauswertung zu Sport Schweiz 2020 bekannt wurde.
Ein ganzer Wandertag pro Person im Durchschnitt
Wie bereits erwähnt, haben die neuen Informationen ergeben, dass der Anteil der wandernden Bevölkerung im Laufe der Jahre deutlich zugenommen hat. Im Jahr 2020 waren es insgesamt 199 Millionen Stunden, die Schweizerinnen und Schweizer beim Wandern verbrachten – 37 Millionen Stunden mehr als 2014. Im Durchschnitt wandert also jeder Schweizer und jede Schweizerin 24 Stunden pro Jahr.
Die zusätzliche Auswertung ergab aber auch, dass jeder zehnte Wanderer zwischen sechs und zehn Tagen im Jahr unterwegs war, drei bis fünf Stunden pro Tag. Und fünfundneunzig Prozent der Wanderer taten dies auf eigene Faust, nicht als Mitglieder eines Vereins oder einer organisierten Gruppe. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Wandern langsam als eines der typischen Merkmale – fast Klischee – der Schweizer Bevölkerung angesehen werden sollte.