Auf den ersten Blick sieht das Vroom wie ein klassisches Restaurant aus. Es befindet sich im Zentrum von Genf und bietet Platz für 54 Personen im Inneren und eine Terrasse mit 40 Plätzen. Die Dekoration ist charakteristisch nüchtern und minimalistisch – der Grund dafür ist, die Stille und die Ruhe einzuladen. Was ist es also, was dieses Restaurant auszeichnet? Eigentlich alles andere, angefangen bei den Zielen, die sich die Gründer gesetzt haben.
Förderung der Integration von Gehörlosen
Vroom wurde auf Initiative der Genfer Gehörlosen-Gesellschaft (Société des sourds de Genève) eröffnet. Das Projekt wurde dank einer großen Crowdfunding-Aktion im Februar 2020 ins Leben gerufen, die zwei Jahre später ihren Höhepunkt erreichte. Für die Eröffnung gab es mehrere Gründe: Zum einen sollte das Bewusstsein für diese Behinderung geschärft und die Inklusion von Menschen mit Gehörlosigkeit gefördert werden. Außerdem sollen «Stereotypen über Gehörlosigkeit abgebaut werden», wie das Restaurant auf seinem Instagram-Account schreibt.
Das Endziel ist jedoch zu zeigen, dass das Arbeitsumfeld mit einigen Anstrengungen leicht angepasst werden kann, um so die Einstellung von gehörlosen und schwerhörigen Menschen zu fördern. Obendrein soll hörenden Menschen eine Erfahrung geboten werden, die der eines Hörgeschädigten so nahe wie möglich kommt. Aber wie wurden dies erreicht?
Eine Einrichtung für Gehörlose und Schwerhörige
Wie man sich bei einem solchen Projekt vorstellen kann, besteht das Team mehrheitlich aus gehörlosen und schwerhörigen Menschen. Daher wurde alles getan, damit sich Gehörlose sowohl im Speisesaal als auch in der Küche wohlfühlen. Zunächst einmal wurden ausschließlich runde Tische verwendet, die die visuelle Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Kunden erleichtern. Zusätzlich ist die Küche zum Speisesaal hin offen, um einen besseren Austausch zwischen den Teams zu ermöglichen. Überdies haben die Eigentümer möglichst geräuscharmes Geschirr und Möbel ausgewählt.
Ein Schlüsselelement ist auch der Einsatz von Technologie: Für die Bestellung von Speisen und das Erlernen der Zeichensprache stehen Tablets zur Verfügung. Sobald die Teller fertig sind, alarmiert ein vibrierendes und leuchtendes Gerät die Kellner.
Für den Kunden ist es eine völlig neue Erfahrung, die die anderen Sinne in den Mittelpunkt des Austauschs stellt – wobei natürlich der Geschmack der Gerichte weiterhin im Mittelpunkt steht. Der Schwerpunkt des Vroom liegt auf der lokalen Küche, die je nach Saison und Angebot auf den lokalen Märkten variiert. Sowohl Fleischliebhaber als auch Vegetarier und Veganer sind hier willkommen.
Vroom ist von Montag bis Donnerstag von 6:30 Uhr bis 1 Uhr geöffnet. Freitag von 6:30 Uhr bis 2 Uhr morgens. Samstag von 6 Uhr bis 2 Uhr. Sonntags bleibt es geschlossen. Weitere Informationen findet ihr auf der Website.