Der Frühling ist zwar die Jahreszeit, in der die Natur blüht, man muss aber bis zum Sommerbeginn warten, um eines ihrer schönsten Spektakel zu geniessen: das Paarungsritual der Glühwürmchen. Den leuchtenden Tanz dieser kleinen, leuchtenden Käfer in der Dunkelheit zu beobachten, ist in der Tat ein einzigartiges Erlebnis, egal ob man ein hoffnungsloser Romantiker oder ein Hobbybiologe ist.
Zum Glück gibt es selbst in einer Grossstadt wie dieser abgelegene Ecken, in denen man mit etwas Glück dieses Phänomen beobachten kann: Hier findet ihr eine Liste der besten Orte in Zürich, um Glühwürmchen zu beobachten.
Abgelegene, feuchte Gebiete
Leuchtkäfer sind eher scheue Tiere, wenn es um die Begegnung mit Menschen geht. Sie halten sich meist in dunklen Gegenden auf, in denen kaum Menschen anwesend sind, insbesondere dort, wo es keine Licht- oder Schallverschmutzung gibt. Ausserdem bevorzugen sie feuchte Orte, wie Wiesen mit langem Gras, Waldränder oder Gewässern. In Zürich gibt es mehrere Orte, auf die diese Beschreibung zutrifft:
- Gärten und Wiesen rund um den Käferberg
- Westhang des Burghölzli-Hügels
- Waldrand des Zollikerbergs
- das Hürlimann-Areal
- Untere Hänge des Uetlibergs – in der Nähe des Albisgütlibachs
- Waldrand in Albisrieden
Nun wisst ihr, wo die Glühwürmchen zu finden sind. Was nutzt es euch aber, wenn ihr nicht wisst, wann ihr sie findet?
Die glühende Saison
Glühwürmchen leuchten nur während ihrer Paarungszeit. Das heisst, von Mitte Juni bis Ende Juli, wobei der Höhepunkt am Ende des ersten Monats liegt – weshalb sie traditionell in Anlehnung an den Johannistag, Johanniskäfer genannt werden.
Allerdings sind Glühwürmchen sehr wählerisch, wenn es um bestimmte Nächte geht, in denen sie leuchten: Sie fliegen nur in warmen Nächten, wenn die Temperatur nachts etwa 18 bis 20 Grad beträgt. Aus diesem Grund ist es schon vorgekommen, dass die Paarungszeit erst spät im Juni oder fast im Juli begann. Doch die Frage bleibt: Warum leuchten Glühwürmchen überhaupt?
Ein biochemisches Phänomen
Wie ihr vielleicht schon erraten habt, ist das Ziel des Leuchtens eine Partnerin oder einen Partner zu finden. Glühwürmchen tun dies aufgrund des Enzyms Luciferase, das sie selbst produzieren. Sobald es mit Sauerstoffpartikeln in Kontakt kommt, setzt es Energie in Form von Licht frei. Dieses Phänomen der natürlichen Lichterzeugung ist gemeinhin als Biolumineszenz bekannt. Wissenschaftlern zufolge sind Glühwürmchen sogar effizienter als Glühbirnen, da sie etwa 95 Prozent der Energie in Licht umwandeln.
Glühwürmchen in den Garten locken
Vielleicht seid ihr es leid, diese kleinen Käfer in der Nacht zu suchen, und wünscht euch, dass sie zu euch kommen. Nun, wenn ihr einen Garten besitzt, gibt es definitiv eine Chance! Der erste Schritt besteht darin, natürliche Wildblumen in einer Ecke wachsen zu lassen und auf nächtliche Beleuchtung oder Pestizide zu verzichten. Noch besser ist es, wenn ihr ein paar Felsen hinzufügt: Das sind die natürlichen Verstecke von Schnecken, und Glühwürmchen sind ein echter Schneckenjäger.