Die steigenden Temperaturen stellen mit einem vollen Grad Celsius mehr als der Durchschnitt des Zeitraums 1991-2020 einen neuen Rekord auf.
Der Planet erwärmt sich nicht nur, sondern auch in einem alarmierenden Tempo. Der Copernicus Climate Change Service hat diese besorgniserregende Dynamik in einem aktuellen Bericht bestätigt, demzufolge Europa das wärmste Jahr seiner Geschichte erlebt hat. Seit es Aufzeichnungen gibt, versteht sich.
Copernicus Climate Change Service (C3S) ist ein Klimabeobachtungsprogramm der Europäischen Union. Sein Ziel ist es, Informationen über den Klimawandel bereitzustellen, um Massnahmen zur Eindämmung zu finden. Anhand der Daten von Wetterstationen in ganz Europa verglichen die Wissenschaftler dieser Einrichtung die Lufttemperatur an der Oberfläche im August 2021 mit der Temperatur vergangenen Sommern und dem Durchschnitt des letzten Jahrzehnts. Und die Schlussfolgerungen sind alarmierend:
Dieses Jahr war die Temperatur 0,1 °C höher als in den Sommern (Juli und August) der Jahre 2010 und 2018. Vergleicht man sie mit der Durchschnittstemperatur des Zeitraums 1991-2020, beträgt der Anstieg sogar ein Grad.
Man könnte meinen, dieser Anstieg sei hauptsächlich auf die Hitzewelle in den Mittelmeerländern zurückzuführen – Sizilien kam am 11. August auf die höchste jemals gemessene Temperatur: 48,8°C. Der Sommer in der Schweiz war ja nicht durch eine besonders grosse Hitze, sondern durch die extremen Niederschläge gekennzeichnet. Die kontrastreichen Wetterbedingungen auf dem Kontinent werden aber auch im Bericht der C3S berücksichtigt: So gab es in den Mittelmeerländern rekordverdächtige Höchsttemperaturen, im Osten überdurchschnittlich warme und im Norden unterdurchschnittliche Temperaturen.
Dennoch, so wird in dem Bericht hervorgehoben, sind sich die Datenreihen generell einig, dass der Zeitraum von 2015 bis 2020 weltweit viel wärmer ist als alle vorangegangenen Zeiträume dieser Art. Es besteht auch Einigkeit darüber, dass die globale Temperatur seit den späten 1970er Jahren im Durchschnitt um fast 0,2 °C pro Jahrzehnt gestiegen ist. Ein Anstieg, von dem auch die Schweiz nicht unberührt geblieben ist.