Hochgeschwindigkeitszüge haben in China in den letzten Jahrzehnten eine hohe Priorität genossen. Die chinesische Regierung möchte mehr Grossstädte mit dem Zug verbinden, um die Zeit und die Kosten für Reisen im bevölkerungsreichsten Land der Welt zu reduzieren. Zu diesem Zweck wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein Projekt zum Bau von Magnetschwebebahnen gestartet. Magnetschwebebahnen (auf Englisch «maglev«) scheinen dank einer elektromagnetischen Kraft zu «schweben», die sie über die Gleise gleiten lässt.
Das erste sichtbare Ergebnis war eine Linie, die den internationalen Flughafen von Shanghai mit dem Bahnhof Longyang Road in der Stadt verbindet. Mit einer Reisegeschwindigkeit von 431 km/h legt er die 30 km in nur etwa siebeneinhalb Minuten zurück. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass der deutsche ICE eine Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h und der französische TGV 380 km/h erreichen. Zudem ist weniger als zwanzig Jahre später der Transrapid Shanghai bereits die älteste funktionierende kommerzielle Magnetschwebebahn.
Rekordverdächtige, «schwebende» Züge
Und es scheint, dass die chinesische Regierung mit dieser erstaunlichen Geschwindigkeit noch nicht zufrieden ist. Vor kurzem hat sie einen weiteren superschnellen Zug vorgestellt, der satte 620 km/h erreicht. Und das ist noch nicht einmal die beeindruckendste Information: Die China Railway Rolling Stock Corporation soll einen noch schnelleren Prototyp entwickelt haben, der 800 km/h erreichen soll. Das ist fast so schnell wie die Reisegeschwindigkeit eines Verkehrsflugzeugs (900 Km/h) – mit dem zusätzlichen Vorteil, dass man nicht auf Start und Landung warten muss.
Dieser superschnelle Zug und sein rekordverdächtiger älterer Bruder sollen die Strecke Shanghai – Peking (1.200 Kilometer) in weniger als drei Stunden zurücklegen. Zu diesem Zweck baut China auch ein Hochgeschwindigkeitsbahnsystem auf, das solche Geschwindigkeiten ermöglicht. Die Entwicklung soll im Rahmen des 14. Fünfjahresplans (2021-25) abgeschlossen werden, der Chinas wichtigste Entwicklungsstrategie zur Förderung wissenschaftlicher und technologischer Innovationen im Eisenbahnwesen darstellt.
Könnten wir so etwas auch in der Schweiz sehen? Nun, im Moment scheint es schwierig zu sein, da das schweizerische Eisenbahnsystem nur eine Geschwindigkeit von 300 km/h erlaubt. Daher müsste das gesamte Netz renoviert werden. Letztendlich könnten die Fahrgäste aber in nur einer Stunde von Zürich nach Wien reisen.