Als eine der Kunsthauptstädte Europas war und ist Zürich die Heimat einiger der größten Künstler. Zu den am meisten Übersehenen gehört jedoch der älteste von allen: die Natur selbst. Nicht umsonst sagte der griechische Philosoph Platon: «Die schönsten Dinge werden von der Natur und dem Zufall geschaffen.» Ein Zitat, das übrigens auch am Eingang der Ausstellung «Masterpieces» steht. Und nach den hier gefundenen Fossilien zu urteilen, ist es eine mehr als treffende Einleitung.
Natur als Kunst
Dieses Projekt der Universität Zürich zielt darauf ab, sich den Millionen Jahre alten Schöpfungen der Natur unter künstlerischen Gesichtspunkten zu nähern. Zu diesem Zweck wurden die 50 besonders eindrucksvollen Fossilien, die im Zoologischen und Paläontologischen Museum ausgestellt sind, nach ihrer Schönheit ausgewählt. Und es ist wirklich schwer, sich der Schönheit der Formen- und Farbenvielfalt dieser natürlichen Kunstwerke zu entziehen: die komplexe innere Struktur der Ammoniten, die Farbpigmente im Auge eines tropischen Fisches, und die Hunderte von Schlangensternen sind einfach eine Freude zu beobachten. Diese Details lassen sich zudem auf einem Bildschirm, auf dem die Fossilien stark vergrößert werden können, genau betrachten.
Der Ausstellungskatalog begleitet diese Sichtweise der Natur als Künstlerin ebenfalls: Darin wird jedes Objekt zweimal klassifiziert: wissenschaftlich und durch eine Bewertung der amerikanischen Kunstkritikerin Zoë Lescaze. Er ist auf Deutsch und Englisch erhältlich.
Von Sammler- zu Museumsstücke
Alle 50 Fossilien wurden von Hans-Jakob Siber aus dem Sauriermuseum Aathal gesammelt. Er kauft sie seit Jahrzehnten an, bis es in Aathal keinen Platz mehr für deren Ausstellung gibt. Deshalb haben sich Siber und sein Bruder bereit erklärt, die Dinosaurier als Dauerleihgabe an die Universität Zürich zu geben.
Zur Aufbewahrung und Präsentation einer solch großartigen Sammlung wurde im Zoologischen und Paläontologischen Museum eine Schatzkammer gebaut – in der die Ausstellung «Meisterwerke» untergebracht ist. Die Ausstellung selbst ist eigentlich mehr eine Präsentation dessen, was in den nächsten Jahren kommen wird – der Rest der Sammlung des Sauriermuseums Aathal .
Öffnungszeiten im Überblick:
Das Zoologische und Paläontologische Museum der Universität Zürich befindet sich an der Karl-Schmid-Strasse 4. Es ist von Dienstag bis Sonntag, von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Außerdem werden am 28. November um 11:30 und 12:00 Uhr Führungen angeboten.