Die außergewöhnliche Hitze des vergangenen Wochenendes wird in den kommenden 30 Jahren nur noch zunehmen und immer üblicher werden.
Wenn auch ihr sehr empfindlich auf Hitzewellen seid, solltet ihr euch auf weiteres Leid einstellen. Die Temperaturen in unserer Stadt werden nämlich in den nächsten 30 Jahren langsam aber sicher ansteigen. Das haben zumindest die Experten der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH-Zürich) festgestellt.
Globale Erwärmung ist mittlerweile eine unbestreitbare Tatsache. Die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft ist sich einig, dass die globalen Temperaturen steigen. Experten der ETH-Zürich haben in einer aktuellen Studie die Daten von 530 Städten auf der ganzen Welt ausgewertet und eine vergleichende Annäherung auf das Aussehen unseres Klimas in 29 Jahren veröffentlicht.
Und die allgemeine Schlussfolgerung lässt keinen Raum für Optimismus. 77% der Städte werden höhere Durchschnittstemperaturen haben, einige sogar so hoch wie Städte 1000 km weiter südlich. So wird Rom das Klima der südlichen Türkei haben und Madrid das von Marokko. Ihr könnt die Daten selbst auf dieser interaktiven Karte überprüfen.
Im Vergleich dazu ist die Situation in Zürich weniger extrem, aber dennoch beunruhigend. Die Jahresdurchschnittstemperatur soll um 2,2 °C steigen, der Durchschnitt des kältesten Monats um 4,3 °C und der des wärmsten Monats sogar um 5,6 Grad Celsius– und soll im Sommer Durchschnittswerte von 27°/28° erreichen. Also wie in Mailand.
Für die Schweiz insgesamt wird es noch schlimmer. Landesweit soll die Jahresdurchschnittstemperatur um 2,4° steigen, die durchschnittliche Wintertemperatur um 4,5° und die durchschnittliche Sommertemperatur um 5,4° Celsius. In anderen Worten: In einer Generation haben wir das Klima Zentralitaliens.
Was das Ziel der Studie betrifft, so erklärten die Leiter, dass die Idee darin besteht, «das Verständnis des Klimawandels auf globaler Ebene zu erleichtern und auch Politikern und Beamte zu helfen, das zukünftige Klima in ihren jeweiligen Städten zu visualisieren, um die Entscheidungsfindung zu erleichtern». Hoffentlich schaffen sie das.