Zürich hat sich soeben als die attraktivste Stadt ohne Frage erwiesen. Trotz Weltpandemien, trotz landesweite Lockdowns und trotz Reisebeschränkungen ist die Einwohnerzahl stetig gewachsen – und wird es wohl auch in Zukunft tun. Statistik Stadt Zürich, eine Abteilung des Präsidialdepartements, hat letzte Woche eine neue Studie veröffentlicht, in der sie die Demografie der Limmatstadt für die nächsten 19 Jahre prognostiziert. Und den Schlussfolgerungen zufolge wird es hier sehr eng werden.
Verfahren der Prognose
Die Studie von Statistik Stadt Zürich sieht drei verschiedene demografische Szenarien vor: ein mittleres, ein oberes und ein unteres. Das mittlere Szenario enthält die wahrscheinlichste Bevölkerungsentwicklung, das obere und untere Szenario zeigen die Bandbreite der möglichen Entwicklung.
Jedes dieser Szenarien wurde mit zwei Modellen berechnet: dem Wohn- und dem Hemographiemodell. Das erste Modell basiert auf dem aktuellen Wohnungsbestand in Zürich sowie auf geplanten und genehmigten Wohnbauprojekten. Für die langfristigen Projektionen wurden zusätzlich die Reserven der zukünftigen Wohnbautätigkeit berücksichtigt. Diese Daten stammen vom Amt für Stadtentwicklung (AfS) der Stadt Zürich.
Das demografische Modell hingegen wird auf der Grundlage der Werte mehrerer Parameter aus den Vorjahren berechnet. Dazu gehören Fruchtbarkeitsraten, Sterberaten, Zuzug- und Wegzugziffern.
Ergebnisse der Studie
Wie bereits erwähnt, unterscheiden sich die drei Szenarien in ihren Ergebnissen – insbesondere in den Werten verschiedener Kategorien: dem Ausbaugrad, der Belegungsrate pro Wohnung, dem Wohnflächenverbrauch und mehr. Alle Szenarien stimmen jedoch darin überein, dass die Einwohnerzahl Zürichs im Laufe der Jahre generell zunimmt, in einigen Fällen sogar in hohem Masse.
Im oberen Szenario wird Zürich bis 2040 547.000 Einwohner erreichen. Das sind über hunderttausend mehr als die 434.700 aus dem letzten Jahr (Daten aus diesem Jahr sind noch nicht verfügbar). Auch im unteren Szenario würde die berechnete Bevölkerungszahl die aktuelle übersteigen, allerdings «nur» um rund 50’000 Tausend Bürger, also bis zu 481.000. Das mathematisch genauere und wahrscheinlichere Ergebnis, wie im dritten Szenario gezeigt, wäre jedoch eine Gesamteinwohnerzahl von bis zu 514.000 im Jahr 2040.
Am stärksten betroffen von diesem Wachstum sind die Quartiere im Nordosten: Gemäss der Studie wird Saatlen um über 43 % wachsen, Wirzenbach um über 40 % und Seebach um 39 %. Auch der Quartier Escher Wyss dürfte ein Wachstum von satten 43 % verzeichnen.
Die Prognose der Studie geht sogar so weit, dass sie die Nationalität der zukünftigen Einwohner Zürichs detailliert aufführt. Interessanterweise wird sich das allgemeine Bevölkerungswachstum nicht in einem Wachstum der Einwohner aller Nationalitäten niederschlagen. Während die Zahl der Schweizer, Europäer und Ausländer steigen wird, wird die Zahl der Zürcher aus dem deutschsprachigen Ausland sinken.
In jedem Fall sind die Schlussfolgerungen dieser Studie zweifellos ein Beweis für die Attraktivität der Limmatstadt.